Und so fing alles an....
Im Posaunenchor Sonntag morgens Zugposaune zu spielen und am Abend zuvor am Schlagzeug in einer Band bis tief in die Nacht unterwegs zu sein, war echter Stress und so kam es Gerold alias Barbarossa nur gelegen, das man ihn vor ein Ultimatum stellte. Gerold entschied sich jedenfalls dafür, weiterhin das Schlagzeug zu bedienen.
Von nun an wechselte er die Bands wie die Unterhemden. Von den "Black Clouds", seiner ersten Band zu den "White Lightnings", der Band um den Gitarristen u. Sänger "Werner Weg", und von den "White Lightnings" zu den "Hurricanes", damals die Lokalmatadore im Marburger Raum ! Wo die Hurricanes auftraten war die Hütte rappelvoll. Ob Bullenhalle Kirchhain, Stadthalle Stadtallendorf oder die damals berühmte Glastanzdiele Stadtallendorf, um nur einige Orte zu nennen ! Das war wohl auch der Grund, das er ein Angebot von "Klaus Ebert" bei den Petards einzusteigen, nicht annehmen wollte. Er konnte ja nicht ahnen, welch einen Erfolg diese Band noch vor sich hatte und wollte nicht schon wieder wechseln !
Einberufen beim Bund, leitete Gerold in Marburg die "Bataillonskapelle" und hatte noch Zeit bei den "X-Rays" in Marburg mitzuspielen und Preise mit dieser Band abzuräumen. Sowieso war er in dieser Zeit des öfteren als Ersatzdrummer im Club E tätig. Unter anderem spielte er dort mit den "Skyriders" und den "Burnettes", mit Noel Redding(später Hendrix) und Neil Landon (später Flower Potmen).
Direkt nach dem Bund zurück zu den Hurricanes, mit denen Gerold bis 1970 hauptsächlich am Schlagzeug, später aber auch an Orgel, Zugposaune und Sologesang tätig war.
1971 trennte sich Gerold von den Hurricanes und legte einige Zeit als DJ in Treysa bei Lesch und in Stadallendorf u. Wetzlar in den Scotch Club Betrieben
Platten auf. Ein Angebot bei "Steamhammer UK" als Drummer einzusteigen, lehnte Gerold ab. Die Musik erschien ihm sehr komplex und er hatte keine Lust zu viel üben zu müssen.
So stieg er 1974 wieder bei den Hurricanes ein.
Die neue Zeit mit den Hurricanes empfand Gerold als zu wenig kreativ und so versuchte er neue Elemente in die Band einzubringen, auch über zusätzliche Musiker. Nachdem die Band 1976 in London eine Single aufgenommen hatte, die dann allerdings nicht so erfolgreich war, wie man gehofft hatte, gründete Gerold neue Formationen. Vorzugsweise auch Trios in denen er Schlagzeug u. Sologesang gleichermaßen übernahm. Wie unter anderem "KGB Session", was sich aus Kurt, Gerold und Bernd ableitete. (Kurt Roese, Gerold Stiebeling und Bernd Reith). In dieser Zeit gab es viele Session Acts mit verschiedensten Musikern und Auftritte mit Barry Ryan oder auch Ricky Shane.
Mit "Gerry and the Hurricanes" teilweise auch mit Franz Binder aus Kassel und Bingo aus Kirchhain spielte er bis zur Gründung von "BARBAROSSA" im Jahr 1980. In dieser Zeit wechselte Gerold auch ganz zum Gesang und über zwei Jahre lang begleitete ihn sein Freund "Arno" von den Petards am Schlagzeug.
Quer durch Deutschland von Hamburg bis München u. allen möglichen angesagten Musikclubs wurde gerockt .
1982 gab es dann eine komplett neue Barbarossa Besetzung, aus der bis heute noch der Schlagzeuger Michael Witzel und der Keyboarder Martin Großkurth dabei sind.
Die Deutschrockphase der Band dauerte dann von 1980 bis 1985. Die Single "Steig auf mein Bock" wurde noch in der Besetzung Gerold Stiebeling "Schlagzeug u. Gesang", Tony Carey "Piano", Fred Nash "Gitarren" u. Bernd Reith "Bass" eingespielt. Bei der Single "Liebe..süsse ..." spielte "Arno Dittrich" das Schlagzeug , "Arwed Fischer" den Bass, Anselm Benner(Ringo) die Gitarren u. Gerold Stiebeling(Barbarossa) den Gesang ein. In der Besetzung Martin Großkurth-Keyboards, Stefen Manz-Bass, Stephan Großmann-Schlagzeug, Bernd Wohlfahrt-Gitarre und "Barbarossa" Gerold Stiebeling-Gesang wurden dann die folgenden Singles (ab der blauen) eingespielt !
In der Besetzung und mit Deutschrock im Programm hatte die Band auch ganze Tourneen bis Österreich und auch im hohen Norden. Alle bekannten Clubs buchten "Barbarossa". Ein Album wurde mit Deutschrock nicht mehr eingespielt. Ende 1985 hatten gleich zwei der Musiker aus der Band solistische Erfolge, denen auch nachgegangen wurde. "Merten", Martin Großkurth gewann für Kassel den Städtewettbewerb der Funkausstellung Berlin mit dem Titel "Ich fahr ab auf Kassel" und "Barbarossa" Gerold Stiebeling hatte den wahrscheinlich grössten Erfolg in seiner musikalischen Laufbahn mit der Endausscheidung eines Songcontests in Irland, der in dieser Zeit der grösste Wettbewerb in Europa u. sogar Weltweit in der Sparte Songwriting war. Der "Castlebar International Song Contest".
Aus 1200 Einsendungen aus 28 Ländern der ganzen Welt gab es die zehn "Finalisten" in der Endausscheidung und "Barbarossa" war für Deutschland dabei. Mit seinem Produzenten u. Songschreiber Jöst aus Frankfurt war er eine Woche in Castlebar um in Dublin u. an der Westküste die Fernsehübertragung mit zu gestalten und dabei zu sein !
Erst vor kurzem erfuhr Barbarossa, das die damalige Fernsehausstrahlung weit über 20 Millionen Fernsehzuschauer Weltweit gesehen hatten.
Die Sendung wurde im Samstag- Abendprogramm in Irland, England, Schottland, Schweden, Spanien, Italien, Österreich und sogar in den USA live übertragen.
Überregional Fernsehen machte Barbarossa dann auch um einer Erfahrung reicher, indem er nachdem er 400km von der Westküste zum Flughafen Dublin hinter sich gebracht hatte nicht gleich realisierte, warum viele Autogrammjäger am Flughafen ihn erkannten und ein Autogramm von ihm haben wollten !
Sein neuer Freund "Alan Roy Scott" von Motown USA, erklärte Barbarossa lachend die große Welt des Showbizz !
Auf der Original Single "Nobody does it better" hat die damals gerade neu in Deutschland arbeitende "Jennifer Rush" Vocals mit eingesungen.
Vielleicht war der Erfolg in Irland der Anstoss um sich doch wieder von der deutschen Sprache abzuwenden. Jedenfalls waren die Barbarossa Musiker bis 1989 damit beschäftigt, das Art Rock Album "Good time Bad time" zu produzieren !
In den 90er Jahren wurde es scheinbar etwas still um Barbarossa und seine Musiker. Hauptsächlicher Grund war allerdings, das Gerold Stiebeling (Barbarossa) sich um einige Produktionen von befreundeten Musikern und auch einige Produktionen in seinem Studio in Treysa kümmern musste und eine schwere Krankheit. Trotz schwerer Krankheit und Operation schrieb Gerold seinen wohl bis dahin schönsten und kommerziellsten Titel "Only 4 You". Der dann aber vor allem wegen dieser Krankheit leider zunächst ein bisschen vernachlässigt wurde ! Laut Gema Abrechnung wurde "Only4You" aber immerhin sogar bis Australien im Rundfunk gespielt.
Leider wurde die CD "Only for You" in Russland kopiert und verkauft, wogegen man hier in Deutschland wenig ausrichten kann ! Aussage der GEMA, den festgestellten Vertreibern wird der Laden dicht gemacht und um die nächste Strassenecke machen die unter neuem Namen einfach wieder weiter ! Man hat da keine Chance !
1998 bis 2005 kam dann wieder eine aufregende Zeit, in der Barbarossa das Jubiläum seines Tonstudios und seines Labels ZUN Records feierte und einen Sampler (Doppel CD) dazu veröffentlichte. Gleichzeitig dachte er auch an seine Heimat und brachte die erste Schwälmer CD "Weihnachten in der Schwalm" heraus, die ein voller Erfolg wurde. In den "Hessischen Rundfunk-Fernsehen" und sogar bis zur "ARD" ins Abendprogramm schaffte es dieses Tondokument, das unter der Bezeichnung "Advent in der Schwalm" einige Male zur Weihnachtszeit ausgestrahlt wurde und große Anerkennung fand.
Gleichzeitig dachte Gerold an seine Wurzeln und nahm mit einer neu gegründeten Besetzung die CD "Out of time" auf, die ausschließlich Songs aus der Beatzeit (Anfang der 60er Jahre) zum Inhalt hatte und die mit kraftvollen Sounds und der typischen Barbarossa eigenen Stimme, trotz allem die 60er deutlich wiederspiegelte. Wie ein Musikkritiker urteilte : ..hier werden die Titel nicht verwurstelt, sondern in der eigenen typischen Musiksprache in die heutige Zeit übersetzt.
Eigentlich wollte sich Barbarossa mit den beiden CDs "Out of time " und "Out of time 2" endgültig von den 60ern verabschieden. Der Erfolg der Konzerte ließ das aber nicht zu und unter der Bezeichnung "Barbarossas Rock`n Roll Circus" spielte man einige Konzerte zwischen 2002 und 2009 in dieser Besetzung :
"Barbarossa" Gerold Stiebeling - Gesang..."Richy" Richard Macciossek - Gitarre...Steffi Stefan - Bass..."Merten" Martin Großkurth - Keyboards...Michael Witzel - Schlagzeug...Martin Macciossek - Chor...Carmen Whitehurst - Chor...Andrea Günter - Chor...1 bis 3 GoGoGirls gehörten auch zu dieser Besetzung und da einige Musiker aus bekannten Bands wie unter anderem Udo Lindenbergs Panik Orchester kamen wurden bei Überschneidungen weitere Musiker mit dazu geholt. Wie: Ralf Lippmann - Gitarre...Wrecia Ford - Chor...Dieter Steinmann - Schlagzeug...Micky Stickdorn - Schlagzeug...Henner Malecha - Bass...Ina Lippmann - Chor !
2010 bis 2023 gab Barbarossa nur hier und da mal ein Konzert oder spielte auf den Treysaer Michaelismärkten mit verschiedenen Musikern u. Bands jeweils zum Abschluß des Festes. Er hatte ja auch eigentlich seinen Abschied aus dem
professionellen Musikgeschäft gefeiert....
Aber manchmal kommt es anders, als geplant ! Im Februar 2024 lernt er durch einen Zufall einen Musikproduzenten kennen, der für ein gestopptes Projekt einen neuen Sänger sucht. Von Barbarossas Stimme überzeugt, fragte er diesen, ob er das übernehmen wolle. Nach einer Woche Bedenkzeit, sgt Gerold (Barbarossa) zu. Und so wurde das Studio auf Vordermann gebracht und seit März sind die Musiker: Bernd Kühl (Ex Wolle Petry Band) - Gitarren, Ralf Lippmann (Ex Scrifis, Pell Mell) - Piano/Keyboards/Gesang, Mickie Stickdorn (Ex Lake/Rudolf Rock u. die Schocker) - Schlagzeug, Martin (Merten) Großkurth (zuletzt Petards) - Orgel/Keyboards, Henner Malecha - Bass und Gerry (Barbarossa) Lead Gesang im SUN Studio um den Titel einzuspielen. Gleichzeitig wird ein Deutschrock Album entstehen....
..es geht weiter...